Der Philosoph Ramon Llull ist eine der berühmtesten Persönlichkeiten Mallorcas. Er wurde wahrscheinlich im Jahr 1232 in Palma geboren als Sohn eines Großbürgers und Kaufmanns, der an der Eroberung der Insel durch deren späteren König Jaime I. (1230 – 31) teilgenommen hatte. Der Konflikt zwischen Moslems und Christen sollte für Raimund sein ganzes Leben lang prägend sein.
Start: Die Ramon Llull Statue am Paseo Maritimo
– Die Bibliothek der Stiftung Bartholoméo March: Bücher von Llull und Ludwig Salvator
– Rathaus von Palma: Zwei malerische Darstellungen des Philosophen
– Plaza Major: Hier stand angeblich einmal sein Geburtshaus
– Kirche Santa Eulália: Hier bedrängte er eine Dame und hatte ein Horrorerlebnis
– Basilika San Francisco: Ramon Llulls Grab
– Kolleg Nostra Senyora de la Sapièntia: Studenten erforschen Raimunds Philosophie
– Museo de Mallorca: Zwei malerische Darstellungen und eine Gallionsfigur
– Kathedrale von Mallorca: Auf der linken Seite der Hauptfassade findest du eine Statue Llulls
Ziel: Bar Ca’s Caparrut – Hier sitzt du draußen und genießt dein Bier
Dieser Spaziergang auf den Spuren Ramon Llulls in Palma hat eine Länge von 3 km (reine Laufzeit 35 Minuten). Mit Besichtigungen dauert er 2 bis 3 Stunden. Eine gute Startzeit ist Montags bis Samstags um 10:00. Sonntags sind die Kirchen wegen der Gottesdienste geschlossen. Allerdings bietet gerade Sonntags das Rathaus geführte Besichtigungen an (auch in Englisch), und zwar jeweils um 11:00 und 12:00.
Genaue Öffnungszeiten und Anmeldeinfos findest du auf der Map.
Raimund ist intelligent und gebildet. Er heiratet, bekommt einen Sohn und eine Tochter und wird um 1256 mit der Erziehung des Erbprinzen Jaime II. beauftragt. Trotzdem scheint er innerlich unzufrieden und unstet. Er gilt als Lebemann und Schürzenjäger. Als er eines Tages nicht einmal davor zurückschreckt, eine Angebetete bis in die Kirche Santa Eulàlia zu verfolgen, entblösst diese schließlich ihren Busen, der von Krebs zerfressen ist.
1263 hat Raimund drei Kreuzigungs-Visionen, jede stärker als die vorherige. Diese Visionen veranlassen ihn, sich grundlegend zu ändern. Nach einer Pilgerfahrt formuliert er seine weiteren Lebensziele: Die Bekehrung der Araber zum christlichen Glauben, auch unter Gefahr des eigenen Lebens; die Verfassung des überzeugendsten Buches zum Beweis des christlichen Gottes; die Errichtung von Sprachschulen in ganz Europa zur Schulung der Missionare.

Anfang der 1270er Jahre lebt er noch mit seiner Familie in Palma, setzt sich ernsthaft mit Philosophie auseinander und schreibt sein erstes Buch. Er beschäftigt einen arabischen Hauslehrer, mit dem er über den Koran und die Bibel disputiert. Einmal gerät er mit diesem Lehrer in einen so heftigen Streit, dass der ihn mit einem Messer oder Säbel angreift. Trotz einer schweren Verletzung am Bauch kann Ramon den Mann überwältigen. Der Sarazene wird eingesperrt und erhängt sich kurze Zeit später in seiner Zelle. Ein schlechtes Omen?

Im Jahr 1272 haust Raimund in einer Höhle auf dem großen Tafelberg bei Randa und erfindet dort die Llull’sche Methode, auch Ars maior genannt. Diese Methode ist ein Gedankenspiel mit Universalbegriffen (wie zum Beispiel „das Gute“) und der Zahl Drei (bzw. einem Mehrfachem davon). Llull ist sich sicher, dass mit seiner Methode der Beweis der Existenz Gottes – und zwar des christlichen, dreieinigen Gottes – unwiderlegbar und für jeden nachvollziehbar geführt werden kann. Für Raimund beginnt nun ein Leben wie im Fieber: Er wird bis ins hohe Alter weite Reisen unternehmen, sich dabei in Lebensgefahr bringen und nebenbei noch über 3.000 Seiten schreiben.
Das alles beginnt hier, in dieser kleinen Grotte auf dem Berg von Randa mit dem spektakulären Blick über die Insel.

1275 sehen wir seine Frau Blanca Picany vor dem Amtmann der Stadt Palma. Sie beantragt, die Verwaltung des Familienvermögens auf einen Verwandten zu übertragen, da ihr Gemahl „inzwischen ein ‚contemplativus‘ geworden sei und … auf die Verwaltung seiner zeitlichen Güter nicht mehr achte“. Raimund hatte mittlerweile seine Familie verlassen, um sich ganz seinem Programm widmen zu können.

Seine vita contemplativa darf man sich aber durchaus nicht als ruhiges Leben vorstellen. Bereits seit geraumer Zeit hat er es unternommen, seinen ehemaligen Zögling Jaime II. davon zu überzeugen, hier auf Mallorca die erste von vielen Sprachschulen einzurichten, in der die Missionare ausgebildet werden sollen, die dann nach der unfehlbaren Llull’schen Methode die Sarazenen zum Christentum bekehren. Nach dem Tode Jaimes I. im Jahr 1276 ist dies dann auch tatsächlich das erste große Projekt, das der Nachfolger unmittelbar angeht. In der Bestätigungsbulle von Papst Johannes XXI. heißt es:
„Zu deinem und zu deiner Ahnen Seelenheil bestimmtest und verfügtest du, dass auf der Insel Mallorca, die dir erblich zusteht, und zwar an dem Ort, der Daya heißt und innerhalb der Pfarrei Valdemosa liegt, ein Monasterium oder ein Kolleg von deinen eigenen Gütern errichtet werde, in dem dreizehn Männer aus dem Minderbrüderorden … wohnen und unentwegt arabisch lernen, damit sie, wenn sie hinlänglich darin unterwiesen sind, sich zu den Heidenländern begeben und auf das Wohl der Seelen ausgehen.“
Mit der ihm eigenen Energie setzte Raimund das Projekt um und unterrichtet von 1278 bis vermutlich 1281 die Mönche. Miramar gelangt schnell zu einiger Berühmtheit und immer größere Menschenmengen strömen zur dortigen Kirche. Das stört den Philosophen und er zieht sich in eine nahe gelegene Grotte zurück, um die nötige Ruhe für die Weiterentwicklung seiner Methode zu finden.
Nachdem zwei seiner großen Ziele, das Verfassen des „besten“ Buches und die Einrichtung von Sprachkollegs, auf einem guten Weg sind, geht er nun das dritte Ziel an, die persönliche Missionarstätigkeit. In den Jahren 1281 – 82 bereist er Nordafrika und lebt vermutlich in der Nähe von Tunis. Von dieser Reise ist wenig bekannt, sie scheint also nicht sehr dramatisch verlaufen zu sein.

Zurück im Norden beginnt Raimund eine hektische Reisetätigkeit, wohl hauptsächlich mit dem Ziel, eine päpstliche Audienz zu erlangen, um an höchster Stelle für seine Missionsschulen werben zu können. Aber es kommt einfach nie dazu. Mal stirbt ein Papst, mal wird er nicht vorgelassen. Sieben Anläufe nimmt er im Lauf der nächsten Jahre zwischen 1287 und 1309. Viele weitere Reise, auf denen er versucht, Verbündete zu gewinnen, kommen dazu: Perpignan, Montpellier, Rom und Paris, wo er an der Universität liest. Zwischendurch besucht er im Jahr 1292 erneut Tunis. Alles in allem kommt er aber nicht weiter, sein Plan wird nicht angenommen. Die Enttäuschung darüber entlädt sich 1295 in seinem ergreifendsten und berühmtesten Gedicht, dem Disconort.
1301, zwanzig Jahre nachdem er zu seiner ersten großen Reise aufgebrochen war, kehrt er nach Mallorca zurück und lehrt bis etwa 1302 in Palma. Danach reist er über Zypern nach Jerusalem, zurück nach Mallorca und dann wieder wie wild durch Europa, immer in Verfolgung seiner Pläne. Paris, Montpellier und Rom sind einige seiner Ziele. Erneut verschlägt es ihn 1307 in die Nähe von Tunis, nach Bugia (Bougie), da ist er bereits über 70 Jahre alt.
Im Sommer 1314 kehrt er zum letzten Mal in seine Heimatstadt Palma zurück, verbringt dort aber nur kurze Zeit, bevor er erneut nach Tunis aufbricht, versehen mit einem Schutzbrief des neuen Königs Jaime II. von Aragon, adressiert an den König von Tunis:
„König, wir lassen Euch wissen, dass wir vernommen haben, dass der Edle Ramon Llull, unser Landesuntertan, in Eurer Stadt Tunis weilt, darinnen zu wohnen und zu verweilen ihm gefällt.
Daher, König, weil wir besagten Raimund kennen und wissen, dass er ein guter und weiser Mann ist und von guter Lebensführung, und weil wir ihn lieben, bitten wir Euch, dass es Euch gefallen möge, dass Ihr besagten Raimund uns zu Ehren in Eurer Huld empfohlen habt und haltet. Wir danken es Euch gar viel.
Gegeben in der Stadt Lérida am 4. verflossenen Tage vom Monat November im Jahre unseres Herrn 1314.“

Raimund stürzt sich in Diskussionen und öffentliche Auftritte, bis seine Situation unhaltbar wird und er 1316 nach Bougie fliehen muss. Auch hier verfolgt ihn eine aufgebrachte Menschenmenge. Vermutlich wird er gesteinigt und schwer verletzt auf ein Schiff gebracht, das sofort Segel setzt mit Kurs Mallorca. Auf diesem Schiff ist Ramon Llull dann der Legende nach 1316 seinen Verletzungen erlegen. Noch in den Monaten vor seinem Tod hat er zwei weitere Bücher abgeschlossen.

Raimund Llull hat sein ganzes Leben dem Beweis der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet und in gewisser Weise weist auch seine eigene Persönlichkeit drei Faltungen oder Lebensabschnitte auf: Der Höfling, Schürzenjäger, untreue Ehemann und Vater von zwei Kindern; der Eremit und christliche Philosoph, der die Heiden mit der Kraft der Logik bekehren wollte und über 200 Bücher schrieb; der Politiker und Gesandte, der für einen Kreuzzug zur Rückeroberung des Königreichs von Jerusalem warb und die Heiden mit dem Schwert bekehren wollte.
Du findest sein Grab in der Basilika Sant Francesc in der Altstadt von Palma. Im Jahr 1616 wurde er von Papst Leo X. selig gesprochen.
Ramon Llull – die Reise seines Lebens
1232
Geburt in Palma de Mallorca.
1246 – 62
Von Mallorca kommend wird er Page am Hof Jaime I. in Montpellier und ab 1256 Erzieher des Kronprinzen und späteren Jaime II.
1255
Von Montpellier kommend schließt er in Palma die Ehe mit Blanca Picany.
1263
Rückkehr von Montpellier nach Mallorca, Vision und Bekehrung, Beginn einer Pilgerfahrt.
Von Mallorca kommend ist Rocamadour die erste Station seiner Pilgerfahrt.
Nach Rocamadour ist Santiago de Compostella die nächste Station seiner Pilgerfahrt.
Zum Abschluss seiner Pilgerfahrt trifft er, aus Santiago de Compostella kommend, in Barcelona den Benediktiner-General Raimund de Penyafort, der ihn zur Bekehrung der Heiden und zur Abfassung eines philosophischen Werkes ermutigt. Die Idee, Sprachschulen zur Missionierung zu gründen, übernimmt Ramon von seinem Mentor.
1264
Zurück aus Barcelona beginnt er in Palma philosophisch-theologischer Studien, möglicherweise im Zisterzienserkloster La Real, das über eine große Bibliothek verfügt.
1273
Von Palma zieht er sich als Einsiedler auf den Puig de Randa zurück und erfindet dort seine Beweismethode, die „Ars maior“.
1275 – 76
Von Mallorca kommend entwickelt er am Hof in Montpellier seine Methode weiter.
1276
Von Montpellier kommend nimmt er in Palma an der Krönung Jaime II. zum König von Mallorca teil und bewegt diesen zur Gründung des Kollegs von Miramar.
1276 – 81
Raimund zieht von Palma nach Miramar und lehrt die nächsten Jahre dort. Zur Weiterentwicklung seiner „Ars“ lebt er immer häufiger in einer nahen Einsiedlerhöhle.
1282
Von Mallorca kommend reist Ramon zum ersten Mal nach Tunis. Die Stadt ist zu der Zeit die Hauptstadt Ifrikiyas, des nordafrikanischen Herrschaftsgebietes der Almohaden, und ein wichtiger Knotenpunkt für den Handel mit Europa.
Im Anschluss an seine Reise nach Nordafrika trifft sich Raimund in Perpignan mit Jaime II von Mallorca.
1283 – 85
Von Perpignan kommend nimmt Raimund am Generalkapitel der Dominikaner in Montpellier teil.
1285
Von Montpellier kommend nimmt Llull in Bologna am Generalkapitel der Dominikaner teil.
1287
Von Montpellier kommend nimmt Raimund in Paris am Generalkapitel der Dominikaner teil. Er liest im Hause des Kanzlers der Universität aus seiner „Ars“.
Von Montpellier kommend besucht Ramon die Kurie in Rom, doch Papst Honorius IV. ist kurz zuvor gestorben.
1289 – 91
Von Rom kommend bleibt Llull nun längere Zeit in Montpellier und nimmt am Generalkapitel der Franziskaner teil. Er hält Vorlesungen an der neu gegründeten Universität.
1289
Von Montpellier kommend nimmt Raimund in Rom eine Audienz bei Papst Nikolaus IV wahr.
Aus Rom kommend nimmt Llull in Rieti am Generalkapitel der Franziskaner teil und kehrt von dort nach Montpellier zurück.
1291
Von Montpellier kommend besucht Raimund erneut Papst Nikolaus IV. in Rom und wirbt für einen neuen Kreuzzug, dringt aber nicht durch.
1291 – 92
Von Rom kommend will Raimund sich nach Tunis einschiffen, erkrankt aber in Genua an einer schweren Depression. Er übersetzt sein neuestes Buch ins Arabische.
1292 – 93
Von Genua kommend lebt Raimund in Tunis, führt religiöse Disputationen und wird schließlich zur Abfahrt gezwungen.
1293 – 94
Von Tunis kommend, verschlägt es Llull nach Neapel, wo er an der dortigen Universität lehrt.
1294
Von Neapel kommend nimmt Raimund am Generalkapitel der Dominikaner in Montpellier teil.
Ein kurzer Besuch von Montpellier aus in Barcelona zur Regelung von Testamentsangelegenheiten.
Raimund kehrt aus Barcelona nach Neapel zurück, um dem neuen Papst Coelestin V., der sich dort aufhält, eine Petition zu überreichen, aber Coelestin tritt schon nach wenigen Wochen von seinem Amt zurück.
1295 – 96
Von Neapel kommend ersucht Raimund in Rom um eine Audienz beim neuen Papst Bonifaz VIII., jedoch vergeblich.
1295
Von Rom kommend nimmt Llull in Assisi am Generalkapitel der Franziskaner teil und kehrt nach Rom zurück.
1296 – 97
Von Rom kommend schließt Llull in Genua die Arbeit an dem Buch „Liber de anima rationali“ ab.
1297
Von Genua reist Llull nach Montpellier und trifft dort König Jaime II von Mallorca. Er berichtet über die Entwicklungen in Rom zur Rückgabe des Königreichs an Jaime.
1297 – 99
Von Montpellier kommend versucht er als Wissenschaftler an der Pariser Universität Fuß zu fassen, zunächst ohne Erfolg.
1299
Von Paris kommend trifft Raimund in Barcelona König Jaime II. von Aragon, den Neffen seines Mentors Jaime II von Mallorca.
1300 – 01
Von Barcelona kommend setzt Raimund nach Mallorca über. Er muss feststellen, dass die Sprachschule in Miramar inzwischen aufgegeben wurde. In Palma schreibt er, liest aus seiner „Ars“ und führt Disputationen.
1301 – 02
Von Mallorca kommend versucht Llull König Heinrich von Zypern darin zu unterstützen, das vor kurzem verloren gegangene Königreich von Jerusalem zurückzuerobern. Aber der Plan scheitert. Möglicherweise besuchte Raimund sogar Jerusalem.
1302 – 03
Auf der Rückreise von Zypern macht Ramon zuerst auf Mallorca Station.
1303 – 05
Von Mallorca kommend entfaltet Llull eine geheimnisvolle Reisediplomatie zwischen Montpellier und Genua. Möglicherweise geht es dabei um die Unterstützung von König Heinrich von Zypern. Bezeichnenderweise schließt er in dieser Zeit ein Buch ab, das sich mit der Notwendigkeit von bewaffneten Kreuzzügen befasst. Dies ist wohl endgültig der Wendepunkt vom Philosophen, der darauf setzt die Heiden hauptsächlich mit der Kraft des Arguments zu bekämpfen, zum Politiker, der Gewalt als legitimes Mittel der Bekehrung sieht.
1305 – 06
Von Montpellier reist Llull schließlich in Begleitung des Königs Jaime II. von Aragon nach Lyon zur Krönung von Papst Klemens V.
1306
Von der Papstkrönung in Lyon kehrt Ramon nach Montpellier zurück.
1306 – 07
Von Montpellier kommend verbringt Llull einige Zeit in Palma und führt Disputationen mit den Sarazenen Mallorcas, die immer noch etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachen.
1307
Von Mallorca kommend trifft Llull in Bougie ein, zu seiner Zeit Raimunds eine der wichtigsten Hafenstädte Nordafrikas und Sitz einer Universität. Er verbringt dort fast das gesamte Jahr 1307 im Gefängnis.
1308 – 09
Nach seiner Freilassung schifft sich Raimund von Bougie nach Pisa ein. In einem Sturm verliert er seine gesamte Habe. In Pisa entwickelt er erneut eine hektische Geheimdiplomatie mit kurzen Aufenthalten in Montpellier und Genua. Wahrscheinlich geht es wieder um den geplanten Kreuzzug zur Rückeroberung Jerusalems.
1309
Von Pisa kommend hält er sich einige Zeit in Montpellier auf.
Von Montpellier kommend trifft Ramon in Avignon Papst Clemens V. und verwendet sich für den geplanten neuen Kreuzzug. Er hatte aber keinen Erfolg.
1309 – 11
Von Avignon kommt Raimund nach Paris. Seine Bücher werden offiziell von der Universität anerkannt, was eine große Ehre für ihn bedeutet. In Palma stirbt sein Mentor Jaime II., König von Mallorca.
1311 – 12
Von Paris kommend nimmt Llull am Konzil von Vienne teil. Ein großer persönlicher Erfolg für ihn ist, dass ein päpstliches Dekret zur Einrichtung von Lehrstühlen für das Arabische an den Universitäten von Paris, Oxford, Bologna und Salamanca erlassen wird.
1312 – 13
Von Vienne reist Llull über Montpellier nach Mallorca. Wieder beschäftigt er sich hauptsächlich mit dem Schreiben und der Disputation mit lokalen Sarazenen. Er macht sein Testament.
1313 – 14
Von Mallorca aus segelt Raimund nach Sizilien, nachdem Friedrich, König von Sizilien und Bruder Jaime II. von Aragon, die tunesische Küste angegriffen hat. Er hofft, vom König Unterstützung für seine Missionspläne zu bekommen, was ihm aber nicht gelingt.
1314
Von Messina kommt Raimund zurück nach Mallorca, um eine weitere Missionsreise nach Nordafrika vorzubereiten.
Von Mallorca kommend landet Llull zunächst in Bougie.
1314 – 15
Von Bougie aus kommend nimmt er Wohnsitz in Tunis. Ein Empfehlungsschreiben Jaime II. von Aragon an den König von Tunis gibt ihm einen gewissen Schutz in diesen unruhigen Zeiten. Er schreibt viel und widmet sich öffentlichen Disputationen.
1315 – 16
Irgendwann gegen Ende des Jahres 1315 verlässt Ramon Tunis und kehrt nach Bougie zurück. Der Schutz des Königs scheint nicht mehr wirksam gewesen zu sein. Der Legende nach wird er Anfang 1316 in Bougie von einer aufgebrachten Menschenmenge gesteinigt. Verletzt bringen ihn Landsleute auf ein Schiff, das sofort Segel nach Mallorca setzt.
1316
Kurz vor Erreichen der Insel Mallorca soll er an Bord verstorben sein.