
Eine Brasserie ist eine besondere Art von Lokal – viel lockerer als ein Restaurant und vom Essen her viel interessanter als eine einfache Gaststätte. In Deutschland kam diesem Konzept ursprünglich vielleicht die „gutbürgerliche Gastwirtschaft“ mit erstklassiger Hausmannskost am nächsten. Brasserien sind angesagt, es entstehen immer mehr. Allerdings handelt es sich in manchen Fällen um Mogelpackungen mit überteuerten und hochgezüchteten Speisen – ein Ort, der eigentlich Nobelrestaurant sein möchte, sich aber hinter dem Begriff „Brasserie“ versteckt, weil der irgendwie cooler ist.


In Düsseldorf gibt es aber eine Brasserie, die genau das bietet, was du von einer Brasserie erwarten kannst. Hülsmann ist in Düsseldorf ein renommierter Name, der schon seit über 20 Jahren Feinschmecker anzieht, denen es mehr ums Essen geht als um’s Image. Hier gibt es Gerichte, die man wirklich zu schätzen wissen muss und die fernab von nouvelle-international-crossover-cuisine liegen. Kalbskopf, Andouillette (Innereienwurst), Nieren und Bries isst du eben nur, wenn du wirklich interessiert bist.

Ein besonderes Erlebnis sind die hausgemachten Pasteten. Und auch jede Sauce, jeder Fond beweist, dass hier mit der Liebe zur Qualität bis ins letzte Detail gekocht wird.
Die Brasserie Hülsmann ist die aktuelle Inkarnation eines eigenwilligen gastronomischen Konzepts, das in früheren Jahren unter Lindenhof oder Robert’s Bistro bekannt war.
Zu den Eigenwilligkeiten gehört, dass man in der Brasserie Hülsmann nicht reservieren kann – du musst halt kommen und sehen, ob du ein Plätzchen findest. Du kannst auch nicht mit Kreditkarte bezahlen, sondern ausschließlich bar, und Änderungen an der Karte sind in der Regel nicht möglich (also keine Pommes anstelle von Kartoffelsalat).
Der Betrieb ist gut organisiert, du musst nicht lange warten, weder auf die Bedienung noch auf das Essen. Der Service ist gut geschult und kompetent, freundlich und locker, zum Teil mit einer leichten Note von Pampigkeit.

Noch ein Wort zu den Preisen – auch die sind absolut Brasserie! Wo du im Feineleuterestaurant für 12 Euro vielleicht gerade eine Vorspeise bekommst (wenn du Glück hast), gibt es bei Hülsmann für diesen Kurs eine Reihe von wirklich guten Hauptgerichten – und bei ca. 25 Euro ist dann Ende (Lammkarree).
2014 hat Robert sein Kochbuch herausgebracht, das ein sehr schönes und eigenwilliges Kochbuch geworden ist. Wie die Rezepte funktionieren, weiß ich noch nicht, aber vieles liest sich schon mal gut.
Die Speisekarte der Brasserie findest du auf der Website
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