Das Kloster von Miramar, im Jahre 1276 als Sprachschule gegründet, war der erste Besitz, den Erzherzog Ludwig Salvator im Jahr 1872 auf Mallorca erwarb. Aufgrund seiner natürlichen Schönheit und seiner historischen Bedeutung hegte Ludwig zeit seines Lebens eine besondere Liebe zu diesem Besitz.
Für diesen Spaziergang gibt es einen GPS-Track, der dich automatisch führt:
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Diese besondere Beziehung zeigt sich auch an den vielen Wegen und Miradores, die Ludwig Salvator zum Teil mit großem Aufwand um das Kloster herum anlegen ließ. Schmuckstück dieser Sehenswürdigkeiten ist die Capella de Beato Ramon Llull, die der Erzherzog zu Ehren des Klostergründers im Jahr 1877, zum sechshundertsten Gründungstag von Miramar, errichten ließ (der Bau verzögerte sich, eigentlich war die Fertigstellung für 1876 geplant).
Diese Wanderung um Miramar hat eine Länge von 6,5 Kilometern und du überwindest dabei einen Höhenunterschied von ungefähr 300 Metern. Rechne für die Wanderung ungefähr 3 Stunden, wenn du kein geübter Wanderer bist.
Der Weg ist an einigen Stellen schmal und neben dem Pfad geht es oft steil abwärts. Du solltest also einigermaßen schwindelfrei und trittsicher sein.
Manchmal ist der Weg etwas unklar, aber wirklich verirren kannst du dich nicht, vor allem dann nicht, wenn du die Karte dieses Beitrags im Smartphone-Browser dabei hast.
Unten an der Küste trifft dein Weg auf den Weg zur Caló de s’Estaca. Du bist hier nur wenige Meter über dem kleinen Fischerdorf mit seiner natürlichen Bucht, in der du auch schwimmen kannst. Auf der Karte sind beide Strecken eingezeichnet.

Du beginnst deine Wanderung auf dem Parkplatz des Klosters Miramar, wo du zunächst vier Euro Eintritt bezahlen musst. Dafür kannst du dir das Gebäude mit seinem Museum ansehen. Du gehst aber nun an einer kleinen Kirche und rechts am Hauptgebäude vorbei. Durch ein kleines Tor gelangst du auf das Gelände, wo du rechts schon den ersten Mirador siehst, den Mirador de Miramar.

Weiter unten erkennst du den kleinen runden Mirador de sa Ferradura, zu dem du weitergehst. Von hier aus hast du den besten Blick auf das Gut von Son Marroig und die Halbinsel Na Foradada.
Neben dem Mirador beginnt ein Weg, der eigentlich nicht sehr vertauenerweckend aussieht und durch einen wackeligen, niedrigen Zaun versperrt ist. Den übersteigst du, denn hier geht es weiter.

Bald erreichst du den Mirador des Miradores, der seinen Namen davon hat, dass von hier aus viele andere Aussichtspunkte zu sehen sind. Zu Zeiten Ludwig Salvators mag das so gewesen sein, aber heute werden einige der Miradores durch Bäume verdeckt.

Als letzten Mirador erreichst du auf dem Abstieg den Mirador des Pi Sec, der in Trockenbauweise aufgeschichtet wurde und über eine Holzbrücke betreten wird.
Nun geht es weiter bergab. Immer wieder hast du schönes Ausblicke auf das Meer oder Na Foradada. Am tiefsten Punkt, du bist jetzt 80 Meter über dem Meer, siehst du die Halbinsel zum Greifen nah. Du möchtest hinübergehen, das Loch im Felsen bestaunen und in dem kleinen Restaurant eine Paella essen. Das ist aber leider nicht möglich. Zwar gab es mal einen Weg, der aber durch Stürme, Fluten und Erdrutsche so schwer beschädigt wurde, dass er nicht mehr gangbar ist.
Du wendest dich nach links und kommst auf ein breites, ziemlich flaches Wegstück, das früher vermutlich der Wirtschaftsweg von s’Estaca bis Son Marroig war. Diesem Weg folgst du bis er auf den eigentlichen Weg von s’Estaca trifft. Wendest du dich nun nach rechts, dann steigst du hinab durch ein kleines Fischerdorf bis ans Meer. Du findest einen natürlichen Hafen, in dem du schwimmen kannst. Dieser Platz bietet sich auch für eine Brotzeit an. Eine Bar oder ein Restaurant gibt es in dem Fischerdorf Caló de s’Estaca aber nicht.


Wenn du deinen Rundweg um Miramar fortsetzen möchtest, dann gehst du links den Weg zur s’Estaca hinauf durch zwei Kehren. Dort triffst du auf den Wanderweg zum Kloster Miramar, der etwas oberhalb von dem verläuft, den du herabgekommen bist.

Über einen schmalen Pfad kletterst du aufwärts bis zum Mirador des Figueral, von dem aus du eine freie Sicht auf das blaue Meer hast.

Weiter geht es aufwärts zum Mirador des Creuer, der so heißt, weil sich hier früher verschiedene Wege kreuzten. Der Mirador des Creuer ist ein imposanter Steinturm, von dem aus du Son Marroig und Miramar sehen kannst.

Nun kommst du zur imposantesten Sehenswürdigkeit dieser Wanderung, der Capella de Beato Ramon Llull. Ramon Llull, der Gründer von Miramar, war ein christlicher Philosoph, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Mauren nicht mit dem Schwert sondern mit Hilfe der Logik zu bekehren. In Miramar unterrichtete er 13 Mönche in seiner Argumentationskunst Ars Major und in arabischen Sprachen.
Llull unternahm mehrere Reisen in arabische Länder und versuchte, die Menschen dort mit Hilfe seiner Logik zu bekehren. der Erfolg blieb allerdings mäßig. Im Jahr 1316 wurde er in Bougie, einer Stadt in Algerien, von einer aufgebrachten Menschenmenge gesteinigt und verletzt auf ein Schiff nach Mallorca gebracht. Kurz vor Erreichen der Insel soll er seinen Verletzungen erlegen sein.
Den Grundstein der Capella de Beato Ramon Llull liess Ludwig Salvator aus Bougie herbeibringen.
Heute ist die Capella leider in keinem guten Zustand, da das Kuppeldach eingestürzt ist. Aber das Gebäude ist immer noch unglaublich. Es liegt auf einer Felsenspitze und kann nur über eine Steinbrücke betreten werden.
Du verlässt die Capella und steigst weiter hinauf nach Miramar. Nun wird der Weg sehr wechselhaft. Mal sind kunstvoll Stufen gemauert und der Weg ist plattiert, dann wieder folgst du nur einem schmalen Pfad im Fels. An einigen Stellen ist die Fortsetzung schwer zu erkennen, weil kleine Erdrutsche die ursprüngliche Anlage zerstört haben.
Direkt unterhalb von Miramar wird der Weg wieder breiter. In einen weichen, gelben Felsen, der sich über dir wölbt, sind Stufen gehauen. Noch wenige Schritte hinauf und du erreichst wieder das Gelände von Miramar.