Diese leichte Wanderung auf einem gut ausgebauten Wirtschaftsweg bringt dich zu einer der bekanntesten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten Mallorcas: Der Halbinsel Na Foradada. Der Felsen hat seinen Namen („na Foradada“ heißt „die Durchlöcherte“) von dem großen Loch, das am nordwestlichen Ende mitten durch ihn hindurchgeht.
Der Blick und die Natur hier sind einfach unbezahlbar. Das hatte Ende des 19. Jahrhunderts auch Erzherzog Ludwig Salvator erkannt, als er die Halbinsel zusammen mit dem Gut Son Marroig zu einem hohen Preis erwarb. Eines Tages bemerkte er, wie ein Bauer ihn unverhohlen anstarrte. Er ging auf ihn zu und fragte, was es denn gebe. Der Bauer antwortete, er wolle nur einmal den Herrn betrachten, der so einen Wahnsinnspreis für Son Marroig bezahlt habe. Darauf antwortete der Ludwig Salvator: „Das stimmt nicht! Son Marroig habe ich geschenkt bekommen, denn allein Na Foradada war den Preis wert“.

Den Weg, auf dem du gehst hat Ludwig einst anlegen lassen, um hinunter ans Meer zu gelangen. In der westlichen Bucht, da wo heute die Boote ankern, deren Passagiere das Sommerrestaurant besuchen wollen, dort lag häufig seine Jacht „Nixe“ vor Anker.
Für diesen Spaziergang gibt es einen GPS-Track, der dich automatisch führt:
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Dein Weg beginnt auf dem Parkplatz von Son Marroig. Er hat eine Länge von 7,5 Kilometern und wird etwa 3,5 Stunden dauern, wenn du ein nicht so geübter Wanderer bist. Du überwindest dabei einen Höhenunterschied von ca. 220 Metern.
Du gehst links am Hauptgebäude vorbei und erreichst ein Eisentor mit vielen Verbotsschildern und einem Überstieg auf der rechten Seite. Nachdem du da hinüber geklettert bist beginnt deine eigentliche Wanderung.
Du kommst zu einer Weggabelung und hältst dich rechts. Kurz darauf erreichst du einen Mirador, der als Sitzplatz angelegt ist. Von hier aus siehst du zum ersten Mal auf deiner Wanderung Na Foradada und unmittelbar nach dem Mirador beginnt der Abstieg zur Küste.
Der Weg ist gut ausgebaut und verläuft anfangs in engen Serpentinen. Du wirst einige andere Wandersleute treffen, denn diese Wanderung ist sehr beliebt.
Weiter unten findest du noch einen Mirador. Diesmal ist es eine Art von Ausguck, den du über eine steile Treppe ohne Geländer besteigst. Wenn du nicht schwindelfrei bist, ist das vielleicht nichts für dich.
Am Fuß des Berges werden die Kehren weiter und der Weg flacher. Du bist nun etwa 50 Meter über dem Meer, wenn du die Halbinsel erreichst. Der Wirtschaftsweg verläuft an der östlichen Seite ganz eben bis in die nordwestliche Bucht, wo meistens ein paar Boote ankern und sich das Sommerrestaurant befindet.
Die Foradada sieht aus wie ein riesiges, urzeitliches Mammut, das sich am Meer niedergelassen hat, um auszuruhen. Zu Erzherzogs Zeiten flogen tausende von Vögeln um ihren Felsen, Seemöven und Kormorane. Oben im Loch des Felsens nisteten Seeadler. Von dieser Vogelwelt ist heute bis auf ein paar Möven nichts mehr übrig.
Gegenüber vom Restaurant siehst du das große Felsloch. Du kannst den Felsen mit dem Loch besteigen, aber dafür musst du schon gerne und sicher kraxeln.

Das Restaurant ist von April bis Oktober täglich außer Donnerstags von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (Küche ab ca. 12:30 Uhr). Da durch die Bucht meistens ein Wind weht, solltest du darauf achten, einen Sonnenplatz zu bekommen, wenn es nicht gerade Hochsommer ist. Spezialität ist die Paella, die gut, aber mit ca. € 20,00 pro Person nicht eben preiswert ist. Du kannst auch nur einen Kaffee oder ein Wasser trinken, ohne zu essen. Der Blick lohnt den Besuch auf jeden Fall.
Unten in der Bucht kannst du schwimmen.
Der Rückweg verläuft genau wie der Hinweg. Bevor du die Halbinsel verlässt, siehst du auf der rechten Seite einen Weg abzweigen. Du kannst ihn ein kleines Stück gehen, es ist sehr schön und ruhig hier. Du siehst eine kleine Bucht mit großen, dunklen Felsbrocken. Auf diese spritzt in den Herbststürmen die Gischt, sammelt sich in Vertiefungen und bildet weiße Salzflecken, mit denen die Steine überzogen sind. Hierher kamen früher die Frauen, um das Salz zu ernten.
Sehr weit kommst du auf diesem schönen Weg, der früher Son Marroig mit den Gütern von Miramar und s’Estaca verband, aber nicht, weil er schon vor langer Zeit ins Meer abgerutscht ist.
Du kehrst zum Hauptweg zurück und steigst hinauf nach Son Marroig. Dabei wirst du wohl etwas ins Schwitzen kommen, denn 220 Höhenmeter wollen überwunden werden.