Dieses Hähnchen nach Jägerart ist typisch Mittelmeerküche. Typischer geht kaum, denn welcher Nordeuropäer würde wohl zwei Hände voll Rosmarinnadeln an ein Gericht geben? Durch das langsame Schmoren in der Pfanne wird der Rosmarin weich und nimmt die Röstaromen auf. Am Ende ist er fast so etwas wie eine Gemüsebeilage.
Natürlich ist das Gericht am besten mit frischem, sonnenverwöhnten Rosmarin von Mallorca, aber den wirst du in Deutschland kaum finden. Der Rosmarin, der hier angeboten wird, wurde in Gewächshäusern gezogen. Er kann etwas bitter sein, deshalb solltest du die Nadeln 30 Sekunden in kochendem Wasser blanchieren, kalt abbrausen und im Handtuch trocknen.
½ Hähnchen aus guter Haltung
1 Handvoll frischer Rosmarin (ohne die holzigen Stengel, nur die Nadeln)
2 Zwiebeln, in dünne Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
2 EL Aceto Balsamico
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Hähnchen waschen, gründlich abtupfen und in kleine Stücke zerteilen, ähnlich wie für eine Paella (das geht am besten mit einem Küchenbeil, oder du fragst am Verkaufsstand, ob die das Tier zerteilen können. Sonst machst du einfach so viele Stücke wie möglich).
In einer großen, schweren Pfanne dünstest du nun in etwas Öl die Zwiebeln an, bis sie weich sind. Die Pfanne soll so gross sein, dass die Hähnchenstücke in einer Lage hinein passen (wenn deine Pfanne nicht gross genug ist, was bei mir der Fall ist, dann machst du entweder ein halbes Hähnchen (reicht für zwei Personen) oder das ganze Hähnchen in zwei Durchgängen).
Die Zwiebeln sollen weich aber nicht gebräunt sein, deshalb häufig umrühren. Die fertigen Zwiebeln aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Etwas Öl nachfüllen und die Hähnchenstücke auf mittlerer Hitze von allen Seiten goldbraun anbraten. Das soll langsam geschehen und dauert etwa 30 Minuten.
Rosmarin, Zwiebeln und Knoblauch auf die Fleischstücke geben. Etwas Wasser oder noch besser Hühnerbrühe angiessen, damit nichts anbrennt. Deckel auflegen und bei mittlerer Hitze langsam karamellisieren lassen (siehe Foto). Nicht wenden, denn Knoblauch und Rosmarin sollen auf dem Fleisch liegen.
Die Unterseite der Fleischstücke regelmäßig prüfen. Wenn sie schön glänzend braun karamellisieren, den Rotweinessig zugeben und verkochen lassen. Salzen und pfeffern.
Zum Schluss alles gründlich wenden und untereinander mischen.
Dazu passen:
Kartoffelchips
1 – 2 frische, festkochende Kartoffeln pro Person, geschält und in Scheiben geschnitten
Sonnenblumenöl
Salz
Kartoffeln waschen und in einem Handtuch trocknen.
Etwa 1 Liter Öl in eine Pfanne mit hohem Rand geben, die 2 Liter fasst. Auf mittlere Hitze bringen und die Kartoffelscheiben zugeben und unter häufigem Wenden 10 Minuten dünsten. Dann noch mal auf starker Hitze frittieren, bis die Scheiben knusprig werden. Das genaue Rezept (und die Alternative Pommes) findest du hier.
Geniess‘ es einfach!
Mein neues Lieblingshähnchengericht!!!!
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